Donnerstag, 8. Juni 2017

"Ich werde für ein paar Jahre aufhören"

César Aira, 2012. Foto: Timo Berger
Ich dokumentiere ein Gespräch mit César Aira, das ich im Rahmen des Internationalen Literaturfestivals Berlin 2016 geführt habe. Die Lateinamerika Nachrichten haben einen Auszug aus dem Gespräch gedruckt. César Aira und ich hatten einen guten Nachmittag zusammen. Ich zwar etwas gestresst zu unserem Termin, weil mein Diktiergerät just an jenem Tag den Geist aufgab, und ich "on the fly" no eines kaufen musste, mit dem ich natürlich nicht vertraut war. Aber César Aira war in der Lobby eines Hotels in der Nähe des Kudamm tief entspannt und brachte mich schnell auf andere Gedanken. Nach dem Interview bat er mich, noch ein wenig mit ihm spazieren zu gehen. Wir machten einige erratische Bewegungen in verschiedene Himmelsrichtungen, gelangten schließlich - wie auch immer - auf das Dach des Bikinihaus. Dort fand eigentlich eine private Feier statt - wir taten so, als ob wir des Englischen nicht mächtig wären, und genossen die Aussicht auf die Paviane.

Herr Aira, Ihr gerade auf Deutsch erschienen Essayband „Duchamps in Mexiko“ beginnt damit, dass Sie sich darüber ärgern, in Mexiko-Stadt in eine Touristenfalle geraten zu sein. Man bekommt den Eindruck, dass Sie nicht gerne reisen?

Wenn ich reise, dann hasse ich den Ort, an dem ich bin und will so schnell wie möglich wieder in den Flieger steigen. Die Reise nach Mexiko hatte mich sehr deprimiert, und um die Traurigkeit zu zu überwinden, habe ich getan, was ich dann immer tue: Bücher kaufen. Es war ein Buch über Marcel Duchamp. Am nächsten Tag sah ich dasselbe Buch in einem anderen Laden, aber zwei Peso billiger. Ich dachte, hätte ich dieses Exemplar gekauft, hätte ich jetzt zwei Peso mehr und würde ich noch ein anderes, drei Peso billigeres Exemplar kaufen, dann hätte ich insgesamt schon 5 Peso gespart, und fände ich immer mehr, immer billigere Bücher, dann wäre ich irgendwann reich. Solche seltsame Ideen kommen mir!

Mit dieser Idee haben Sie dann den Essay „Duchamp in Mexiko“ geschrieben, der einer trügerischen Logik folgt, ähnlich wie die, die dem Paradoxon von Achilles und der Schildkröte zu grundeliegt.

Ich spiele gerne mit dem Unendlichen, mit unendlichen Reihen. Das habe ich von Borges.

Und warum interessieren Sie sich ausgerechnet für Duchamp?

Duchamp gehörte zu den ersten Dingen, die in mir große Neugier weckten. Er ist rätselhaft, sein Werk unendlich interpretierbar. Eines der ersten Bücher, das ich mir kaufte, als ich mit 18 aus Coronel Pringles zum Studieren nach Buenos Aires ging, war eine Sammlung seiner Schriften unter dem Titel „Marchamp Ducel“, ein Wortspiel mit seinem Namen. Von da an wurde mir Duchamps zu einer Gewohnheit, einem Hobby. An die hundert Bücher über ihn habe ich zu Hause. Einmal hat er ein sehr spezielles Selbstproträt aufgenommen. Von vorne, aber das Gesicht nach unten geneigt, er sieht fast aus wie ein Totenschädel. Er gab ihm den Titel „Duchamp at the age of 85 years“. Ich habe ein Buch, das nur von diesem Foto handelt. Wenn Duchamps genossen hat, dann findet sich ein Buch über das Niesen von Duchamp. Mir wird nie Material fehlen für mein Hobby.

Duchamp hat mit seiner Idee des Readymades die westliche Kunst revolutioniert …

Er war der Vater von dem, was wir heute zeitgenössische Kunst nennen, der Concep Art. Er hat alles gemacht, hat sich in Frauenkleidern fotografiert, Performance aufgeführt. Parfum kreiert. Er hat sich permanent verändert – eine Eigenschaft, die mir an Künstlern gefällt: Immer wieder hat er einen neuen Weg eingeschlagen. Ich wünschte, meine Bücher wären ebenso.

Das zweite Buch, der von Ihnen gerade in Deutschland in einer Neuübersetzung erschienen ist, „Eine Episode im Leben des Reisemalers“ handelt ebenfalls von einem Künstler: Moritz Rugendas, der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts Südamerika bereiste und Land und Leute in beeindruckenden Tableaus festhielt. Was fasziniert Sie an der Figur des Rugendas?

Der erste Satz meines Buchs lautet: „Es hat im Westen nur wenige wirklich gute Reisemaler gegeben.“ Das spielt auf den Osten an, auf Japaner und Chinesen, wo es wirklich gute Reisemaler gegeben hat. Im Westen arbeiteten die meisten Künstler im Atelier. Anders Rugendas: Er unternahm seine erste Reise nach Südamerika im Alter von 19, 20 als Zeichner einer von Georg Heinrich von Langsdorf angeführten Expedition nach Brasilien. Mich fasziniert diese Figur des jungen Menschen, der in die Welt hinausgeht, bis dahin fast unbekannte Landstriche erkundet. Seine Erlebnisse zeichnete er auf, transformiert sie aber, machte aus ihnen Kunst. In einer Biografie über Moritz Rugendas stieß auf die Episode von seiner zweiten Reise nach Südamerika, die ich in meinem Buch erzähle.

Rugendas querte die Anden von Chile nach Argentinien, weil er den Wunsch hatte, die Pampa zu sehen. Dabei wird sein Pferd vom Blitz getroffen und er selbst schwer verletzt. Gab es diesen Unfall tatsächlich?

Ja, Rugendas blieb für den Rest seines Lebens ein nervöser Tick. Zugegeben, ich übertreibe das ganze im Buch ein wenig, bei mir ist er nach dem Unfall eine Art Monster. Aber was mir an der ganzen Episode am Besten gefällt ist das Ende. Rugendas wollte immer einen Indianerüberfall erleben, um ihn malen zu können. Und dann greifen die Indianer just in dem Moment an, in der er sich auf einer Estancia in Mendoza aufhällt. Trotz seines schlechten Gesundheitszustands skizzierte er die Gefechte. Und am Abend ging er zum Indianerlager und fertigte von ihnen Porträts an. Wie ein Regisseur: Zuerst nimmt er die Totalen auf, dann macht er die Nahaufnahmen.

Und die Indios ließen ihn gewähren?

Er kam ihnen harmlos vor mit seinem Bleistift ... Was mir an diesem Teil von Rugendas Reise auch gefällt, ist Kraus, dass ihn sein Freund begleitet. Denn die einzig wahre argentinische Passion ist die Freundschaft. Vor allem, wenn der Freund – selbst auch Maler weiß, dass er weniger Talent hat – ihm dennoch treu folgt und hilft. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich mit dem Roman nicht sehr zufrieden bin, er ist ziemlich konventionell geschrieben. Er scheint aber der erfolgreichste meiner Romane zu sein.

Viele Teile Argentiniens wurden zum ersten Mal von ausländischen Reisenden beschrieben ... umgekehrt schreiben Sie auch, wenn Sie auf Reisen sind?

Es gibt ein regelrechte Genre, die Berichte englischer Reisender in Patagonien, angefangen von Darwin. Ich habe einige dieser Bücher ins Spanische übersetzt. Wenn ich reise, schreibe ich nicht. Als Schriftsteller bin ich ein komplett sesshaftes Wesen. Ich habe meine Routine in den Cafés von Flores. Für mich muss jeder Tag gleich verlaufen. So habe ich eine neutrale Erfahrung, auf deren Grundlage ich meiner Fantasie freien Lauf lassen kann. Wenn ich an anderen Orten bin, funktioniert das bei mir nicht.

Gehen Sie beim Schreiben von einer besonderen Erfahrung aus?

Nein, „Duchamp in Mexiko“ ist eine Ausnahme. Normalerweise schöpfe ich meine Inspirationen aus der Lektüre, der Betrachtung von Kunstwerken oder aus dem Fernsehen, aus trivialen Komödien, manchmal auch aus bizarren Zeichentrickserien. Das mische ich dann mit Borges. Wenn ich dann schreibe, brauche ich doch etwas Persönliches, etwas, das mich selbst berührt, denn sonst bleibt es nur ein reines Spiel mit Ideen – was mir ein wenig banal vorkommt. Zu viel Persönliches will ich aber auch nicht hineingeben, sonst kippt es ins Sentimentale, ins Pathetische, Autobiografische. Es muss eine Balance geben zwischen der seltsamen Logik des Achilles und der Schildkröte und meinen persönlichen Dingen, die normalerweise versteckt sind, dem Text aber Kraft geben.

Man sagt, Sie hätten mittlerweile mehr als 80 Bücher veröffentlicht. Denken Sie dabei die Bücher als Teil eines größeren Werkzusammenhangs oder steht jeder Roman für sich?

Wenn ich die Gesamtheit meiner Bücher betrachte, muss ich sagen, nein, es gibt kein übergreifende Projekt, jedes Buch ist ein anderes Abenteuer. Eigentlich sind sie letzlich nicht so verschieden, weil ich ja immer derjenige bin, der sie schreibt. Ich habe so meine Vorlieben. So werden die Bücher am Ende immer ähnlich. Doch ich versuche immer, neue Weg zu gehen. Jetzt schreibe ich etwas mit einer Figur, die aus meinen früheren Bücher stammt, der Kazique Cafúlcura, ich nenne ihn so, sein eigentlicher Name ist Calfucurá. Ich habe das „l“ versetzt. Es ist ein von mir erfundener Kazike, auch wenn ich Elemente seiner realen Biografie übernommen habe ...

... Calfucucurá war ein Mapucheanführer aus Chille, der mit Tausenden von Kriegern Teile der Pampa kontrollierte und immer wieder argentinische Städte überfiel ...

.. ich habe aus ihm einen Philosophen gemacht, einen Weisen, der ein wenig verrückt und ein ziemlicher Säufer war. Ich habe vor, zwei oder drei Romane über Cafulcurá zu schreiben über die Zeit, bevor er in die argentinische Pampa übersiedelte. Viele Araukaner kamen aus Chile über die Anden und blieben dann mehrere Generationen auf argentinischer Seite. Mit Calfucurá zogen sie dann gen Norden in die Pampa, als die Rinderwirtschaft ausgedehnt wurde, und sie gratis an Essen kamen und schließlich ein großes Imperium beherrschten.

Wann war das?

Im 19. Jahrhundert. Das ganze wurde erst 1881 von General Roca mit dem sogenannten Wüstenkampagne beendet, bei der die Araukaner in den Süden vertrieben wurden.

Sie recyceln also Figuren aus älteren Werken. In einem der jetzt erschienen Essays schreiben Sie, Sie träumten davon, ein Romanschema zu entwerfen, das Sie künftig nur noch zu füllen brauchen, um zu schreiben ...

Die Idee dahinter war eigentlich das Schema eines Romans zu nehmen, also die Form, nicht den Inhalt, um mit dieser Form ganz andere Dinge anzustellen, Autofahren zu lernen, zum Beispiel, oder Torten zu backen.

Also ein Schreiben, das sich verselbstständigt?

Tatsächlich gibt es eine Art Automatismus in meinem Schreiben, aber nicht den Automatismus des Unbewussten, sondern den der Außenwelt. Ich sehe zum Beispiel zwei Männer mit vollem Haar und einen mit Glaze und der mit der Glatze gibt Anweisungen. Wenn ich nun etwas über einen chinesischen Supermarkt in Buenos Aires schreiben will, schreibe ich: „Da waren zwei Männer mit vollem Haar und einen Glatzkopf, der Befehle gab.“ Das hat nichts mit der Geschichte an sich zu tun, sondern kommt von dem, was ich in dem Café beobachte, wo ich schreibe. Dennoch füge ich nicht einfach nur eine Sache zu einer anderen, sondern ich muss den Glatzkopf und die beiden Männer mit vollem Haar wie in einem konventionellen Roman glaubwürdig einführen.

Also ist der konventionelle, gut geschriebene Roman wichtig als Bezugsgröße?

Das Ideale ist natürlich, dass der Schriftsteller seinen eigenen Paradigma für Qualität erfindet. Wenn er den bereits durchgesetzten Vorlagen von Qualität folgt, wird das einzige was er bekommt, eine „guter Roman“ sein, also ein Roman mehr, von denen es so viele gibt, und die diese deprimierenden Tische der Buchläden füttern, die einem die Lust am Lesen verleiden. Aber seine eigenen Paradigmen zu erfinden, ist selbstverständlich nicht so einfach,; diejenige, die es tun, geben der Literaturgeschichte eine neue Wendung. Neue Paradigmen zu erfinden bedeutet sich sich selbst neu zu erfinden.

Sie haben bei Ihrer Rede zur Eröffnung des internationalen literatufestivals berlin die Nutzlosigkeit der Literatur verteidigt. Warum?

Die Literatur hatte noch nie einen Nutzen, außer den, den Lesern, einer winzigen Minderheit der Gesellschaft, Freude zu bereiten. Und aus diesem Grund halte ich staatliche Kampagnen zur Förderung des Lesens für absurd. Wenn Verleger und Autoren sagen, dass Lesen gut sei, verstehe ich das, es ist schließlich ihr Geschäft. Wenn das aber der Staat tut, ist es nicht zu Ende gedacht. Denn man braucht Menschen, die arbeiten und produzieren, niemanden, der sich zu Hause einschließt, um Romane zu schreiben. Zwar hilft Lesen, den Geschmack zu verfeinern, einen intelligenter zu machen. Nur wer braucht diese Eigenschaften? Wenn jemand einen verfeinerten Geschmack hat, dann wird er zu einem Schmarotzer ...

weil er nicht funktional ist für das System?

Ja. Gleichzeitig ist diese Nutzlosigkeit der Literatur der Schlüssel zu ihrer Freiheit. Von dem Zeitpunkt an, in dem man der Literatur einen Nutzen zuschreibt, verliert sie ihre Freiheit. Wenn man mir vorgibt, ich solle zur Bildung der Jugend beitragen, dann kann ich schon nicht mehr so schreiben, wie es mir gefällt: mit der ezessiven Vorstellungskraft, dem ganzen Unsinn ... ich würde mir nur Gedanken darüber machen, wie mein Schreiben zur Bildung beiträgt und schon wäre ich eingeschränkt.

Wird denn aber nicht gerade von Schriftsteller, die aus Lateinamerika kommen, erwartet, dass sie sich politisch positionieren ...

Ich sage immer allen im Vorfeld, dass ich weder über Politik, noch über Fußball sprechen werde – zwei Dinge, die ich für sehr ähnlich halte.

Inwiefern?

Wie über Fußball und wie über Politik geredet wird, ist vergleichbar. Ich lese etwa in einem Artikel: „Gabriela Michetti, die Vizepräsidentin Argentinens, orientiert sich nach links, erhält aber keine Unterstützung, und wenn sie vorrückt, hat sie nicht den Rückhalt von ...“ Wenn man den Namen Michetti durch Messi austauschst, funktioniert der Text genauso: „Messi hält sich links, wird aber nicht angespielt, rückt dennoch vor ...“

Was lesen Sie, wenn Sie keine Artikel über Fußball lesen?

Zurzeit lese ich Bücher wieder, die ich vor dreißig Jahren gelesen habe. Auch wenn ich mich an die Grundzüge des Buchs erinnere, ist das erneute Lesen anders. Man liest aus der Perspektive von dem, was man erlebt hat, mit dem Geschmack, den man entwickelt hat. Ich mag es, Bücher wieder zu lesen, auch wenn ich mir das nicht ausgesucht habe: Oft gehe ich in einen Buchladen und komme mit leeren Händen zurück, weil das einzige Buch, das mich interessiert, eines ist, das ich schon zu Hause habe.

Lesen Sie auch die argentinischen Klassiker wie Julio Cortázar wieder?

Mit Cortázar habe ich eine unangenehme Erfahrung gemacht. As ich 14, 15 war, las ich alles von ihm, weil alle jungen Argentinier Cortázar lasen. Und es immer noch tun. Es ist ein Autor für diejenigen, die mit der Literatur beginnen. Und diese Funktion erfüllt er sehr gut. Ich las ihn mit extremer Bewunderung, besonders die Erzählung „Der Verfolger“, eine lange Erzählung über Jazz-Musik, inspiriert von Charly Parker, und „Die Vereinigung“, über das Aufeinandertreffen von Che Guevara und Fidel Castro in der Sierra Maestra. Beide Erzählungen hielt ich für das Größte. Als ich sie wieder las, fand sie unglaublich schlecht. Wie war es möglich, dass ich, als ich jung war, mich so täuschte – ich hatte damals ja schon gute Sachen wie Borges gelesen? Ich glaube, ich habe eine Antwort gefunden. Während ich Cortazár als Jugendlicher las, dachte ich, es wäre gut, wenn nun das passierte, und es passierte. Cortázar erriet meine Gedanken, die Gedanken eines 15-jährigen, der Schriftsteller sein will. Darin liegt das Geheimnis der Anziehungskraft, die Cortázar auf Jugendliche ausübt. Er errät ihr Denken und schreibt, was sie schreiben wollen.

Welches Buch haben Sie zuletzt in Argentinien veröffentlich?

Ein Buch unter dem Titel „La invención del tren fantasma“ (auf deutsch etwa: „Die Erfindung des Geisterzugs“). Es besteht aus drei Teilen, die sich – nicht exakt gleich – wiederholen. Sie handeln von einem Land, das eine Monokultur betrieibt. Im ersten Fall ist es eine Monokultur von Linguisten. Da sie in anderen Länder nachgefragt werden, kommen Devisen rein. Doch dann wechseln die Linguisten zur Poesie. Die will aber niemand, das Land geht bankrott. In der zweiten Erzählung passiert das gleiche, nur sind es Ärchäologen, die antike Statuen ausgraben. Museen auf der ganzen Welt kaufen sie, das Land lebt davon. Dann wechseln die Archäologen zur Zeitgenössischen Kunst. Sie graben nun seltsame Apparate aus, die niemand will und das Land geht wieder bankrott. In der dritten Erzählungen malt ein Jugendlicher Kreise auf eine Wand. Viele Jahre nach seinem Tod stellen die Leute fest, dass diese Zeichnungen Pläne für einen Geisterzug sind. Das Land verkauft die Lizenz in alle Welt, und der Wohlstand kehrt wieder in das kleine Land zurück. Für mich sind das drei Prosagedichte über Makroökonomie.

Was ist ihr nächstes Projekt?

Ich werde für ein paar Jahre aufhören. Ich habe es satt, gesagt zu bekommen, dass ich so viel veröffentliche, wie fruchtbar ich sei. Seit vielen Jahren hat niemand mehr gesagt, dass meine Bücher gut sind, nur dass es viele sind. Ich werde für lange Zeit nichts mehr veröffentlichen. Das passt mir ganz gut, denn ich schreibe besser, wenn ich nicht ans Veröffentlichen denke.

Eine Veröffentlichung ist also eigentlich eher etwas Lästiges?

Nein, mir gefällt das Objekt, das Buch. Aber jetzt gebe ich mich mit den Übersetzungen zufrieden, die von überall herkommen, schöne Objekte, die mich belohnen, in verschiedenen Sprachen, manche so exotisch, dass ich auf dem Buchumschlag nicht mal meinen Geburtsort Coronel Pringles lesen kann.

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